Libationsszene zu Ehren des
Gottes Schamasch Sb 7
Richelieu raum 3
Ein Herrscher gießt vor einem Altar, mit davorsitzendem Gott, ein Trankopfer aus.
Dieser ist durch seine Tiara mit mehreren Hörnerreihen erkennbar .
Der Gott hält einen Ring und einen Stab,
die Symbole der Macht und Gerechtigkeit.
Eine strahlende Sonnenscheibe
dominiert die Szene.
Diese Symbole werden oft mit Schamasch,
der sowohl der Gott der Sonne als auch der der Gerechtigkeit ist, in Verbindung gebracht
Der biblische Symbolismus ist identisch. Juda gibt Tamar seinen „Ring“ und den „Stab, den [er] in den Händen“ hält, die sowohl persönliche als auch kostbare Gegenstände sind (1. Mose 38:18). Der Stab Mose wird zum Symbol seiner Autorität (2. Buch Mose 14).
„Später rief Jakob seine Söhne und sprach :[…] Das Zepter wird nicht von Juda weichen noch der Befehlshaberstab zwischen seinen Füßen hinweg, bis Schịlo kommt“ (1.Mose 49:1,10) Dieses Detail ist ein Hinweis
auf eine zukünftige Position. „Den Stab deiner Macht wird Jehova aus Zion senden, [indem er spricht:] „Schreite zur Unterwerfung inmitten deiner Feinde.“
(Psalm 110:1,2)
Man sagt, daß er der König
der Könige : „er wird sie mit eisernem Stab hüten“ - Offenbarung 19:15
In der Bibel wird die Sonne niemals angebetet, da sie als unpersönliche Kraft, ein großes Licht zur Erhellung der Erde und als Kalender von Gott erschaffen wurde. Über die Existenz eines Sonnenkultes im Königreich Juda wird vom Propheten Hesekiel berichtet. „Sie beteten gegen der Sonne Aufgang“ - Hesekiel 8:16. Dieses Verhalten hatten Abtrünnigedes Gesetzes (5. Mose 4:19). Nach Worten des Psalmisten: „Denn Jehova Gott ist Sonne und Schild; Gunst und Herrlichkeit sind das, was er gibt.“ (Psalm 84:11). Jahre vor König Josia hatte man die Verehrung des Sonnengottes abgeschafft. – 2. Könige 23:5
Die Versuchung Christi MI 285 Ary SCHEFFER Sully 2ème raum 63
In den meisten Kulturen wird die Sonne als
Quell des Lebens und der Fruchtbarkeit verehrt.
Die Inkarnation des Lichtes war bei den
Ägyptern der Gott Re/Ra; bei den Griechen
Helios und später Apollon.
Der Kult des persischen Sonnengottes Mithras gilt als Ursprung des Weihnachtsfestes.
Der Einfluß dieser heidnischen Verehrung
erklärt außerdem die Präsenz eines Lichtrings, des Heiligenscheins, um die Köpfe
christlicher Heiliger.
In der hellenistischen und römischen Kunst wird oftmals der Sonnengott Helios, sowie der römische Kaiser mit einer strahlenden Krone dargestellt. Letztere wurde in der frühen christlichen Kunst infolge ihres heidnischen Ursprungs nicht verwendet, doch ab dem 4. Jahrhundert wird auch Christus auf diese Art dargestellt. Erst im 6. Jh erscheint der Heiligenschein in einem Großteil der Darstellungen der Jungfrau Maria und anderer Heiliger.
„Die Heiligenscheine,
die Künstler im Mittelalter um die Köpfe von Heiligen malten, sind ein Überbleibsel der Sonnenverehrung.“
Will Durant
„Ab dem 4. Jh
beginnen christliche Künstler,
Jesus und später auch Maria sowie die Apostel
mit einem Heiligenschein darzustellen.
Auf gleicher Weise werden
Buddha und Mohammed dargestellt.“
Sven Achen
Gemälde mit Christus und
dem Abt Menas E 11565 Denon Entresol raum C
schaukasten 6

Eine der ältesten Abbildungen Christi in Begleitung eines Abtes hängt über dem Altar.
Hierbei handelt es sich zugleich um eine der ersten Darstellungen von Heiligen mit einems Heiligenschein
Ikonen sind ein fester Bestandteil der orthodoxen Welt. Der Kult dieser zweidimensionalen Bilder entstand aus den Religionen Babylons und des antiken Griechenlands. Die Gläubigen erachteten ein religiöses Bildnis als ebenso verehrungswürdig wie den Gott selbst.
Christliche Künstler adaptierten diesen Synkretismus und verwendeten heidnische Symbole in einem neuen Kontext, ohne diese dabei vollends von allem Heidnischen zu befreien.